Lies diesen Artikel, wenn Du mehr über Microdosing erfahren willst und finde heraus, wie Du durch die Zufuhr einer geringen Menge von Nikotin Deine Leistungsfähigkeit steigern und produktiver arbeiten kannst.
Der Trend Microdosing kommt aus dem kalifornischen Silicon Valley, von dem sich vor allem Experten aus der Tech-Branche mehr Leistungsfähigkeit versprechen. Auch in Deutschland gelangt Microdosing zu mehr Aufmerksamkeit für die Selbstoptimierung. Doch was ist das eigentlich genau und was steckt dahinter? Welche Risiken stecken dahinter? Wir konzentrieren uns in Diesem Artikel auf das Microdosing mit Nikotin und der alternativen und geläufigeren Variante mit Koffein.
Microdosing: Was ist das?
Microdosing bedeutet die Einnahme in einer sehr geringen Dosis. Dabei wird die Anwendung meistens mit psychedelischen Substanzen, wie der verbotenen Droge LSD (Lysergsäurediethylamid) oder psilocybinhaltigen Pilzen in Verbindung gebracht. Beim Microdosing geht es allerdings nicht darum die psychedelische Wirkung hervorzurufen, die durch einen sogenannten Trip zustande kommen. Vielmehr hat es den Zweck die Leistungsfähigkeit zu verbessern, um zum Beispiel produktiver und kreativer zu arbeiten. Dies ist auch mit legalen Substanzen wie Nikotin möglich. Generell ist Microdosing wissenschaftlich weitestgehend unerforscht.
Wirkung: Was bringt Microdosing?
Microdosing kann sich auf Deine kognitive Leistungsfähigkeit positiv auswirken und fördert die Verbesserung von:
- Aufmerksamkeit
- Denkleistung / freieres Denken
- Gedächtnisleistung
- Fokus
- Konzentration
- Kreativität
- Produktivität
- Selbstbewusstsein
- Selbstsicherheit
Was ist Nikotin?
Nikotin ist der Hauptwirkstoff der Tabakpflanze und ein Nervengift, dass als Abwehrmechanismus dient, um sich vor Schädlingen zu schützen. Nikotin ist bitter und giftig und wird von vielen Pflanzen produziert und in den Blättern gespeichert. Für Tiere ist das Gift schädlicher, der Mensch kann aber einiges davon aushalten und sogar seine Vorteile daraus ziehen. Mit 7-10 Sekunden gehört der Wirkstoff zu den am schnellsten wirkenden Substanzen, die das Gehirn erreichen.
Die meisten Menschen verbinden Nikotin mit Tabak, ist aber auch in geringen Mengen in anderen Nachtschattengewächsen zu finden, wie zum Beispiel in Tomaten, Kartoffeln, Auberginen und sogar ein bisschen in Blumenkohl. Die Assoziationen zu Nikotin sind mit Zigaretten, Krebs, stinken, gesundheitsschädlich usw. sehr negativ. Dennoch ist Nikotin nicht gleich Tabak und somit nicht gleich Zigarette. In einer Zigarette sind über 7000 verschiedene Stoffe. Darunter Chemikalien und krebserregende Giftstoffe, Nikotin ist dabei einer der Wirkstoffe, der süchtig und abhängig machen kann.
Nikotin kann anregend und leistungssteigernd als auch beruhigend und entspannend wirken. Geringe Mengen der Substanz aktivieren eher das Nervensystem, höhere Mengen sorgen für eine Blockade bestimmter nervöser Prozesse. Wie sich Nikotin letztendlich auswirkt, ist nicht nur subjektiv, sondern auch situationsabhängig.
Wenn Du Dich gerade auf der Arbeit befindest und eine stressige Situation hast, kann die Zigarette in Deiner 5 Minuten Pause durchaus als beruhigend empfunden werden. Bist Du eher müde und erschöpft, kann es sein, dass das Nikotin eine belebende Wirkung auf Dich hat.
Wie wirkt Nikotin im Körper?
Führst Du Deinem Körper Nikotin zu, fängt Dein Herz an schneller zu schlagen, Dein Blutdruck steigt an und Dein Hungergefühl wird unterdrückt. Herz und Kreislauf werden langfristig mehr belastet, weil Dein Körper mehr Sauerstoff benötigt. Weiterhin wird Deine Haut schlechter durchblutet und Deine Temperatur sinkt, weshalb Raucher eher dazu neigen, schneller zu frieren. Hohe Mengen an Nikotin können zu Vergiftungserscheinungen führen, wie zum Beispiel
- Schwindelgefühle
- Übelkeit
- kalter Schweiß
Kommt Nikotin in Deinem Gehirn an, bindet es sich an Nikotinrezeptoren und aktiviert Wege, die für die Steuerung von Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Motorik und Vergnügen verantwortlich sind. Dabei bindet sich das Nikotin an verschiedene Arten von Nikotinrezeptoren und jeder Rezeptor beeinflusst das Gehirn auf ganz bestimmte Art und Weise.
Microdosing mit Nikotin
Wenn Du Nikotin in geringer Menge konsumierst, kannst Du einige Vorteile daraus ziehen, um Deine Produktivität zu steigern, indem es zu einer Verbesserung der
- Appetitunterdrückung in Verbindung mit Koffein
- Aufmerksamkeit
- Konzentration
- motorischen Fähigkeiten
- Reaktionsfähigkeiten
kommt.
Microdosing: Wie Du Nikotin einnehmen kannst
Du kannst Nikotin auf verschiedene Art und Weise zu Dir nehmen, um es für Microdosing zu nutzen. Am besten eignen sich:
- Nikotin-Inhalator
- Nikotin-Kaugummi
- Nikotin-Lutschtabletten
- Nikotin-Mundspray
- Nikotin-Pflaster
Studien konnten zeigen, dass Menschen, die Nikotinpflaster.1, 2 oder Nikotinkaugummi3 verwendeten, fokussierter und wachsamer bei geistig anstrengenden Aufgaben waren. Weiter kann Nikotin auch das Kurzzeitgedächtnis schärfen.4 Das Problem bei Nikotin-Kaugummi und Nikotin-Lutschtabletten ist, dass die meisten Chemikalien, Aspartam und andere künstliche Süßungsmittel enthalten.
Dosierung mit Nikotin
Bekanntermaßen macht die Dosis das Gift. Das gilt auch für Nikotin. Wenn Du Dich ans Microdosing mit Nikotin herantastest, ist es wichtig, dass Du mit der kleinstmöglichen Dosis arbeitest.
Beginne dafür mit 1 mg und wenn Du keinen Effekt wahrnimmst erhöhe die Dosis auf 1,5 mg oder 2 mg. Am besten machst Du das Microdosing mit Nikotin wirklich nur kurzfristig und gelegentlich bei Bedarf, maximal 2-3 Mal in der Woche.
Nachteile: Was Du bei Microdosing von Nikotin beachten musst
Nikotin hat ein hohes Suchtpotential, denn es aktiviert das positive Belohnungssystem im Gehirn, das mesolimbische Dopaminsystem.
In einer Studie mit einem Nikotinpflaster mit 21 mg wurde bei den Teilnehmern eine erhöhte Herzfrequenz und ein erhöhter Blutdruck festgestellt.5 Außerdem hemmt es das entzündungshemmende Protein Interleukin-10, wodurch die Entzündung verstärkt wird.6
Durch die anregende Wirkung auf die Neurotransmitter, kann das Nikotin auch Deinen Schlaf stören, weshalb Du bis zwei Stunden vor dem Schlafen gehen, kein Nikotin mehr zu Dir nehmen solltest.
In einer hohen Dosis ist Nikotin Gift und sollte daher gut vor Kindern und Haustieren im Haushalt aufbewahrt werden.
Microdosing mit Koffein
Die wachmachenden Effekte von Koffein sind Dir sicher bekannt. Mit der richtigen Dosis kannst Du auch mit Koffein Deine Leistung steigern und zum Beispiel konzentrierter arbeiten. Am bekanntesten ist Koffein in Form von:
- Energydrinks
- Kaffee
- Koffein
- Tee
Koffein hat einen Einfluss auf Deinen Körper als auch auf Dein Gehirn. Die meisten Menschen nutzen es morgens und mittags, um einen Energieschub zu bekommen. Inwiefern Koffein bei Dir wirkt, ist schwer zu sagen, da die Substanz individuell wirkt und die Toleranz genauso verschieden sein kann. Auch hier ist von einem übermäßigen Konsum eher abzuraten, da es Dich unruhig und zitterig machen könnte. Wenn Du keine Probleme mit Schlafstörungen haben möchtest, solltest Du auch darauf verzichten, Koffein am Abend zu Dir zu nehmen.
Wenn Du Koffein dazu nutzen möchtest, um produktiver zu lernen, kannst Du es unmittelbar vor Deiner Lerneinheit zu Dir nehmen. Die Wirkung tritt dann etwa nach 10–15 Minuten ein und Du wirst Dich besser konzentrieren können.
Wenn Du genaueres dazu wissen möchtest, kannst Du hier unseren umfassenden Artikel zu Koffein lesen.
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Mit Nikotin willst Du nicht am Hut haben, aber trotzdem zu mehr Fokus und Konzentration gelangen, um im Alltag und Beruf besser zu performen? Dann teste jetzt SHARP MIND mit Vitamin B5 zur Unterstützung der Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung sowie Vitamin B12, das gegen Müdigkeit und Ermüdung wirkt.
Fazit
Durch Microdosing mit Nikotin kannst Du einige positive Vorteile aus Deiner kognitiven Leistungsfähigkeit ziehen. So kannst Du es vor einer wichtigen Präsentation nehmen oder wenn Du viel zutun hast und einen scharfen Fokus brauchst. Wenn Du Microdosing ausprobieren möchtest, sei vorsichtig mit dem Umgang und denke daran, dass Nikotin ein Gift ist und es hier um eine sehr niedrige Dosis geht, die Deine Konzentration steigern und Aufmerksamkeit fördern soll. Eine Überdosierung mit Nikotin könnte ansonsten beispielsweise zu Übelkeit und Erbrechen führen. Egal, welche Form Du bei Deinem Ausprobieren nutzt, vom Zigarettenstängel solltest Du in jedem Fall die Finger lassen.
Du willst Deine Produktivität und Aufmerksamkeit steigern, aber Nikotin kommt für Dich absolut nicht in Frage? Dann ist Koffein eine gute Alternative zu Nikotin, um von mehr Konzentration und Fokus zu profitieren.
¹Panthothensäure trägt zu einer normalen geistigen Leistung bei. Vitamin B12 trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.
[1] https://link.springer.com/article/10.1007/s002130050857
[2] https://academic.oup.com/ntr/article-abstract/4/2/185/1013235
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2498936
[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9888618
[5] https://ascpt.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1067/mcp.2000.108851
[6] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8930570