Reishi, in Korea auch Ling Zhi genannt, ist ein Vitalpilz, dem viele Heilwirkungen zugesprochen werden. Als Adaptogen soll er vor allem gegen Stress helfen, jedoch wird der Pilz auch zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Warum die Mykotherapie so effektiv ist und bei welchen Beschwerden der Reishi helfen kann, erfährst Du natürlich hier.
Der Reishi ist als Vitalpilz in der chinesischen Medizin und in vielen Ländern Asiens schon sehr lange bekannt. Er zählt zu den bekanntesten Pilzen auf der Welt neben Champignons (Agaricus), Shiitake, Cordyceps (Raupenpilz), Maitake, Coriolus, Igelstachelbart (Hericium erinaceus), Chaga oder Auricularia.
Was ist Reishi?
Der Reishi ist eigentlich ein leckerer Speisepilz, der auch gleichzeitig als Vitalpilz verwendet wird, um die verschiedensten Beschwerden zu lindern und Krankheiten zu bekämpfen. Mittlerweile gibt es immer mehr internationale Studien1, welche die vielfältigen Inhaltsstoffe des Reishi Pilzes und dessen Effekte wissenschaftlich untersuchen. Diese Studien liefern bereits viele Anhaltspunkte für eine Reihe von positiven Effekten, die der Reishi Pilz auf den Körper hat.
Für was ist Reishi gut?
Der Reishi ist ein aus Asien stammender Pilz, der dort schon seit über 2.000 Jahren als Heil- und Vitalpilz verwendet wird. Aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist er als Vitalpilz längst nicht mehr wegzudenken, weil er ein unglaublich breites Spektrum an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen besitzt und somit viele Anwendungen hat, wo er dem Körper und der Gesundheit zugutekommen kann. Nicht umsonst wird der Reishi in China als „Pilz des ewigen Lebens“ bezeichnet und in Verbindung mit anderen Pilzen und Pflanzen als „Kräuter Gottes“ verehrt.
Der botanische Name des Reishi Pilzes ist Ganoderma lucidum, in Korea nennt man ihn Ling Zhi und ist im Deutschen auch als Glänzender Lackporling oder Medizinalpilz bekannt. Der Vitalpilz wächst weltweit an Laubbäumen und kann hauptsächlich am Fuße von Eichen gefunden werden. Gezüchtet werden kann der Reishi auch auf Baumstümpfen oder Mischungen aus Holzspänen und Getreideschrot mit weiteren Zusätzen.
Die eigene Zucht ist jedoch sehr aufwändig und kostet viel Zeit und Geduld. Aufgrund seiner hölzernen Struktur und seines bitteren Geschmackes wird der Reishi nicht als Speisepilz angesehen, obwohl er im eigentlichen Sinne ein Speisepilz ist. Das liegt vielleicht daran, dass der Reishi in der Schulmedizin in Asien schon seit Jahrtausenden wegen seiner anregenden Eigenschaften verehrt und ganz bewusst zur Vitalisierung des Körpers eingesetzt wird.
Reishi Wirkung: Was kann der Vitalpilz?
Der Reishi kommt weniger als Speisepilz, sondern eher als Vitalpilz zum Einsatz. Dabei kann der Pilz in Produkten
- getrocknet,
- pulverisiert,
- als Tinktur,
- Tee
- Kapseln in Form eines Nahrungsergänzungsmittels
angeboten werden. Wichtig ist es, hierbei auf laborgeprüfte Qualität, einen hohen Anteil an Wirkstoffen und die Tagesdosis zu achten, welche ebenfalls in Studien verwendet wurde.
Reishi: Wie der Vitalpilz Dein Wohlbefinden verbessern kann
In Asien wird der Reishi sehr gerne gezielt bei Stress, Nervosität und innerer Unruhe zur Beruhigung und Aufrechterhaltung des inneren Gleichgewichts eingenommen. Die Wissenschaft versucht einerseits diese Wirksamkeit des Reishi Pilzes nachzuweisen und andererseits die Art und Weise der möglichen Heilwirkung zu verstehen.
In zwei professionellen Studien2,3 konnten die Extrakte, die aus dem Fruchtkörper des Pilzes gewonnen wurden, in höheren Dosen sogar die Einschlafzeit verkürzen, den Schlaf verlängern und insgesamt die Schlafqualität verbessern. Die Wissenschaftler sind sich jedoch noch nicht über die Funktionsweise den beruhigenden und schlaffördernden Effekt des Pilzes einig.
Es gibt verschiedene Hinweise, die den folgenden Wirkungsweg vermuten lassen: Bestimmte Stoffe aus dem Reishi Extrakt könnten einem natürlich im Körper vorkommenden Botenstoff - der Gamma-Aminobuttersäure (GABA) - verhelfen, leichter an dessen Andockstellen im Gehirn zu binden. GABA hat im Gehirn eine hemmende Wirksamkeit auf unterschiedliche Hirnaktivitäten. Ist in bestimmten Hirnregionen wenig GABA vorhanden, kann das Unruhe, Anspannung und Schlaflosigkeit verursachen.
Stress kann ein Grund für die niedrige Menge dieses Botenstoffes sein. Durch die Aufnahme des Reishi Extraktes könnten der Studien zufolge die entsprechenden Hirnregionen empfänglicher für die Gamma-Aminobuttersäure gemacht werden. Die geringen Mengen des Botenstoffes würden dann ausreichen, um ihre hemmende Wirksamkeit mithilfe von Reishi zu entfalten.
So wäre für Entspannung gesorgt und die negative Auswirkung des Stresses wäre gemildert. Im Gegensatz zu Schlaftabletten hätte der Reishi den Vorteil, dass der Vitalpilz nicht abhängig machen würde und verträglicher wäre.
In Asien stuft man Reishi sogar wirksamer ein als den Ginseng. Für seinen heilsamen Effekt ist der hohe Gehalt an Triterpenen verantwortlich, der unser Immunsystem und Hormonsystem gleichermaßen beeinflusst. Triterpene haben einen ähnlichen Effekt wir Kortison, das die Ausschüttung von Histaminen, beispielsweise bei einer Allergie, reguliert.
Diese Heilwirkungen werden dem Pilz allgemein zugesprochen:
- Beruhigende und stresslösende Wirksamkeit
- Stärkung des Immunsystems
- Abschwächung von bakteriellen und viralen Infektionen
- Stabilisierung des Blutzuckers
- Schützende Wirkung für Magen und Leber
- Gesteigerte Beweglichkeit bei Fibromyalgie
- Schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System
- Unterstützende Wirkung gegen Müdigkeit
Stärkung des Immunsystems
Der Reishi Pilz enthält mehrere Inhaltsstoffe, die sich laut Forschern positiv darauf auswirken können, die Abwehrkräfte stärken zu können1.
Demnach enthält der Reishi spezielle Polysaccharide (bioaktive Vielfachzucker), die entzündungshemmend wirken und die Produktion von Immunzellen fördern.
Zum anderen machen die Wissenschaftler sogenannte Terpene verantwortlich für eine mögliche Vitalisierung durch den Vitalpilz. Beispiele für Terpene sind Menthol und das Provitamin A – eine Vorstufe von Vitamin A. Im Reishi wurden viele verschiedene Terpene gefunden, von denen einige sogar bislang einzigartig sind. Die Terpene sind auch verantwortlich für den bitteren Geschmack des Heilpilzes. Außerdem beschreiben die Forscher in ihren Studien, dass der Vitalpilz Lektine produziert. Das sind komplexe Proteine, die auch vom menschlichen Körper selbst gebildet werden und direkt an der Funktion des körpereigenen Abwehrsystems beteiligt sind.
Zudem geben die Forscher an, dass viele Bestandteile des Reishi Pilzes in der Rolle als Antioxidantien Immunzellen beschützen könnten und den Organismus auf diese Weise mit einem starken Immunsystem bei der Bekämpfung von Krankheitserregern und Autoimmunerkrankungen sowie der Überwachung körpereigener Zellen unterstützen könnten.
Reishi hilft bei Infektionen
Neben der Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte vermuten Wissenschaftler, dass Vitalpilz Extrakte das Potential haben, bakterielle und virale Infektionen und Entzündungen direkt zu bekämpfen1.
In mehreren Studien konnten Forscher mit Hilfe von Reishi Extrakten die Vermehrung von Bakterien und Viren unterdrücken, während menschliche Zellen keinen Schaden genommen haben. Die Forscher versprechen sich dadurch mögliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Antibiotika und Virostatika, um das Ausbreiten einer Infektion oder Entzündung auf eine schonendere Art zu verhindern.
So erhoffen sie sich, dass bei schwerwiegenden Infektionen zukünftig Vitalpilz Extrakte begleitend zu Antibiotika und Virostatika eingesetzt werden können. Wenn dadurch die Dosis der Medikamente herabgesetzt werden könnte, würde das auch die Nebenwirkungen der Antibiotika und Virostatika verringern.
Reishi stabilisiert den Blutzucker
Eine Stabilisierung des Blutzuckers ist nicht nur bei einem bereits bestehenden Diabetes mellitus sinnvoll, sondern ebenso zur Vorbeugung vorteilhaft. Zu hohe Blutzuckerwerte und zu starke Schwankungen sollten vermieden werden. Je höher der Blutzuckerspiegel ist, desto mehr Insulin muss die Bauchspeicheldrüse ausschütten.
Durch das Insulin kann der Zucker von den Zellen aufgenommen und dort verarbeitet werden. Steigt der Blutzuckerspiegel zu oft und zu stark an, reagieren die Zellen irgendwann nicht mehr so gut auf das Insulin und es entsteht ein Diabetes mellitus Typ 2. Auch hierzu gibt es vielversprechende Studien, die eine mögliche Wirksamkeit von Vitalpilz Extrakten auf den Blutzuckerspiegel untersuchen. In diesen Studien konnte der Blutzuckerspiegel von Diabetes-Patienten mithilfe von Reishi gesenkt und somit die benötigte Insulinmenge reduziert werden.1
Wenn der Blutzuckerspiegel mithilfe von Reishi stabilisiert werden kann, werden zu heftige Anstiege der Blutzuckerwerte vermieden, wodurch die Behandlung eines Diabetes mellitus vereinfacht oder die Entstehung der Erkrankung verhindert werden könnte. Selbstverständlich wird der Reishi Pilz niemals ein Freifahrtschein für eine ungesunde Ernährung sein, aber ein guter Begleiter auf dem Weg in ein gesundes Leben.
Der Vitalpilz schützt Magen und Leber
Andere Studien veranschaulichen ein weiteres Mal, wie vielfältig der Glänzende Lackporling anscheinend wirken kann3, 4, 5. Diese Studien erläutern, dass Reishi Extrakte sowohl eine schützende Heilwirkung auf Magen und Leber als auch einen heilenden Effekt bei Lebererkrankungen und bei Magengeschwüren haben könnte.
Sie liefern Anzeichen dafür, dass der Vitalpilz, je nach Ursache der Schädigung, an verschiedenen Punkten ansetzt. So könnte der Lackporling demnach ein Enzym hemmen, das die Leber schädigt, wenn es in zu hoher Konzentration vorkommt. Zudem könnte der Reishi Vitalpilz die Entstehung eines schädlichen Abbauproduktes der Leber reduzieren. Im Falle eines Magengeschwürs könnte Reishi die Rückbildung des schützenden Schleims der Magenschleimhaut begünstigen.
Reishi soll bei Fibromyalgie unterstützend wirken
Der Reishi Pilz gibt Menschen Hoffnung, die an der noch recht unerforschten Krankheit Fibromyalgie leiden. Betroffene leiden unter rheumaähnlichen Gelenkentzündungen und reagieren an einigen Stellen äußerst druckempfindlich. Die Gelenkschmerzen und die dadurch bedingte Steifigkeit können die Bewegung einschränken und dadurch weitere Symptome verursachen.
Es gibt bislang keine heilende Therapie gegen Fibromyalgie. Daher ist es umso wichtiger, zumindest die Symptome der Gelenkentzündungen lindern zu können. Im Rahmen einer spanischen Studie konnten Reishi Extrakte Fibromyalgie Patienten eine bessere Beweglichkeit verschaffen und ihnen damit etwas mehr Lebensqualität zurückgeben8.
Reishi kann das Herz-Kreislauf-System stärken
Reishi wird oft auch mit einer Kräftigung des Herzmuskels in Verbindung gebracht. Eine neuere Studie untersuchte die Wirksamkeit von Öl, das aus dem Reishi Heilpilz gewonnen wurde.9 Sie kommt zu der Schlussfolgerung, dass dieses Reishi Öl einen schützenden Effekt auf das Herz haben kann.
So gibt es eine Reihe weiterer Studien, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Reishi und dem Herzmuskel befassen.10 Diese sind allerdings noch recht widersprüchlich und nicht umfassend genug, um zu einem klaren Ergebnis zu kommen. Dennoch sind sie gemeinsam mit den jahrhundertelangen Erfahrungen aus Asien schon jetzt Grund genug, um an dem Thema dranzubleiben und die Forschung des Reishi Vitalpilzes fortzuführen.
Reishi soll die Sauerstoffsättigung bei Höhenkrankheit verbessern
Wirklich interessant ist, dass der Reishi Vitalpilz sogar bei Höhenkrankheit und der damit verbundenen verminderten Sauerstoffversorgung helfen soll. Bei einer schlechten Sauerstoffsättigung treten Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen und Herzklopfen auf. Reishi kann den Organismus dabei unterstützen, die Sauerstoffversorgung im Blut zu erhöhen und die Symptome der Höhenkrankheit zu lindern.
Reishi Inhaltsstoffe: Woraus besteht der Vitalpilz?
Mithilfe von ausführlichen Analysen1 konnten weitere Bestandteile im Reishi gefunden werden. Neben Pflanzenstoffen, Triterpenen und Adaptogenen, die vor allem bei Stress ihre Wirksamkeit entfalten, enthält der Reishi Heilpilz
- Kalium
- Calcium
- Magnesium
- Eisen
- Natrium
- Zink
- Kupfer
- Phosphor
- Vitamine
- Proteine
- Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Diese Inhaltsstoffe des Reishi Vitalpilzes könnten an der Wirksamkeit der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens ebenfalls beteiligt sein, die dem Reishi als Heilpilz in Asien zugeschrieben wird.
Warum Reishi bei Stress helfen kann
Eine weitere Eigenschaft, die für uns ganz besonders interessant ist, ist die beruhigende Wirkung des Reishi Vitalpilzes. Reishi soll vor allem bei Nervosität, Nervenschwäche und innerer Unruhe helfen und somit auch bei Schlafstörungen wirksam sein. Das ist auch der Grund, weshalb viele Menschen in Asien den Reishi Vitalpilz regelmäßig als Tee trinken oder als Pulver einnehmen.
Angeblich soll der Reishi Vitalpilz auf das Gehirn eine nahezu sedierende Wirkung ausüben, sodass das Zentrale Nervensystem zur Ruhe kommt. Positiv ist, dass der Reishi Vitalpilz weder schläfrig noch süchtig macht.
Gerade bei Stress und der damit verbundenen Unruhe und Nervosität kann der Reishi Vitalpilz wirken. Die in dem Heilpilz enthaltenen Adaptogene helfen dem Körper dabei, sich emotionalen und körperlichen Stresssituationen besser anpassen zu können.
Nebenwirkungen des Reishi
Die Wissenschaft steht noch am Anfang, wenn es darum geht, die Funktionsweise aller wirksamen Inhaltsstoffe des Pilzes Reishi im Detail zu verstehen. Im Laufe der Zeit werden aber immer mehr wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit des Reishi gefunden.
Langsam fängt folglich auch die Schulmedizin an, den Nutzen des Reishi zu erkennen und seiner Beliebtheit in Asien auf den Grund zu kommen. Da es mittlerweile zahlreiche Hinweise auf eine äußerst vielfältige Wirksamkeit des Pilzes Reishi gibt, erklärt diese Vielfalt gleichzeitig auch die Schwierigkeit bei der Erforschung aller Inhaltsstoffe des Reishi.
Solange die Wirkmechanismen noch nicht vollständig geklärt sind, sollten sicherheitshalber empfohlene Dosierungen unbedingt eingehalten werden und bei zusätzlicher Einnahme von Medikamenten ein Arzt zu Rate gezogen werden. Schließlich sollte die Wirksamkeit des Heilpilzes Reishi, der auch als Symbol für Glücks und Unsterblichkeit zählt, nicht unterschätzt werden.
Was ist besser: Reishi Pulver oder Kapseln?
In Asien wird Reishi traditionell getrocknet als Tee getrunken, während er hierzulande als Reishi Pilzpulver oder Reishi Extrakt in Kapseln Verwendung findet. Während der Extrakt des Reishi Vitalpilzes vorzugsweise bei bestehenden Beschwerden eingenommen wird, trägt das Pilzpulver zu einer Vorbeugung von Erkrankungen bei.
Fazit
Als Vitalpilz ist der Reishi hierzulande längst angekommen. Er trägt zu einer Beruhigung der Nerven bei, weshalb er vor allem bei Stress, Nervenschwäche und Nervosität eingesetzt wird. Ob und wann der Reishi als Heilpilz eingesetzt wird, hängt aber von der aktuellen Studienlage ab. Jedoch deuten zahlreiche darauf hin, dass der Reishi bei zahlreichen Erkrankungen klinisch wirksam ist.
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK92757/
[2] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17383716
[3] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15671683
[4] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10077435
[5] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11789593
[6] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16269156
[7] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18444142
[8] http://www.aulamedica.es/nh/pdf/9601.pdf
[9.] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27713910
[10.] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25686270